Die Städte sollten wie Schwämme funktionieren
Wetterextreme werden immer häufiger. Wasser hat einen grossen Einfluss auf das Stadtklima. Gewächse spenden nicht nur Schatten, sie kühlen auch gleichzeitig das Mikroklima der näheren Umgebung durch die Verdunstung der Wassermolekülen aus den Blättern ab. Wenn grosse Bodenflächen in der Stadt aus Beton und Asphalt besteht, kann sich kein Wasser tief im Erdreich sammeln, was verdorrene Pflanzen und steigende Temperaturen zur Folge hat. Eine Lösung für dieses Problem nennt sich Schwammstadt. Die Stadt soll sich bei Regen mit Wasser vollsaugen und mit diesem gespeicherten Nass die Dürre mildern. Dafür eignen sich Gründächer. Diese fangen rund die Hälfte des Niederschlags in einer Stadt auf. Dies verbessert das Klima. Ein Gründach ist lohnenswert, da die Vegetation das Dach vor Witterung und den ultravioletten Sonnenstrahlen schützt. Ein Gründach kann doppelt solange halten wie herkömmliche Dächer, wenn es solide ausgeführt wurde.
Unter den Gründächer können Kunststoffbehälter eingebaut werden, welche das Wasser besser sammeln. So kann bei starkem Regen mehr Wasser abgefangen werden und die Vegetation wird bei Dürre länger versorgt. Auch sind Gründächer super kombinierbar mit Solaranlagen, denn diese profitieren von der Verdunstungskühle und funktionieren besser, als wenn sie der Hitze ausgesetzt wären.
Der Boden darf nur möglichst wenig versiegelt sein, damit die Niederschläge versickern können. Das lässt sich am besten erreichen durch unterirdische Speicher, die zum Beispiel mit Kies aufgefüllt und bepflanzt werden können. Eine weitere Variante wäre das Wasser in kleine Seen und Teiche zu leiten.
Quelle: Roland Knauer in St. Galler Tagblatt: www.tagblatt.ch